Samantha Admina, Ideenfindung, Design & Element gєιѕт'
Anzahl der Beiträge : 2437 Anmeldedatum : 02.06.12 Alter : 28
| Thema: Schreibwettbewerb I ~ Abstimmung So Mai 05, 2013 4:39 am | |
| Nach einigen Einsendungen werden hier die Storys/Geschichten/Gedichte rund ums Schreiben vorgestellt, die abgegeben worden sind und ihr könnt für euren Favoriten abstimmen. Die Abstimmungen werden bis Ende Mai gehen, dann werden die Gewinner bekannt gegeben. Bitte nur eine Stimme abgeben!Von Lily: - Spoiler:
Der perfekte Frühlingstag
Die Sonne strahlt auf mich nieder, Butterblumen umringen mich, denn ich liege im Gras. Der Himmel ist blau und die Wolken von einem gesättigten Weiß. Die Luft vom Summen der Insekten erfüllt. Ich schließe die Augen, da die Sonne mich blendet. Die Welt scheint mir zumindest für den Moment perfekt.
Von Ophelia: - Spoiler:
Gill Eckert: Heeeey! Was machst du so? :) Lillith C. Emsmer: Euch vermissen… Gill Eckert: Ach komm schon so schlimm idt es doch wol net! Lillith C. Emsmer: Es ist grauenhaft!! Ich hab gestern meinen facebookaccount gelöscht weil leon so genervt hat! Gill Eckert: Hab icvh gemerkt! Aber mal klartext der hat dich geliebt Lillith C. Emsmer: Jaaa das hat er uch behauptet aba er war arrogant un nervig und einfachh ein spatgwk! -.- Lillith C. Emsmer: *spargel Gill Eckert: Ein was? Gill Eckert: Oh zu spät gelesen sorry! Lillth C. Emsmer: :) Gill Eckert: Trotzdem! Du warst voll lang mit dem zusamm üba herbst und weihnachten!! Lillith C. Emsmer: Jaa über den winter wars ja ganz nett aba jetzt is bald frühling das heisst flitenn!!! Wink Gill Eckert: wir haben februar schätzchen! :D Du machst mir angst! O.o Wink aba was meinst du mit flirten? Ich dacht bei dir gibts keine sweeten boys? Lillith C. Emsmer: Ich bin grad ma n paar tage uf der schule hier! Irgendwer wird schon kommen und ach jaa: mein neuer facebookaccount: https://www.facebook.com/lillithc.emsmer Gill Eckert: 0 freunde? Haha opfer! Lillith C. Emsmer: Fresse gill! Gill Eckert: Ich muss mal off! :/ aba ich send dir noch eben eine anfrage! Bb schadzz! :* Lillith C. Emsmer: :(
Ein wenig enttäuscht klappte ich meinen Laptop zu. Nein! Was süße Jungs anging hatte Gill recht gehabt. Es gab sie wirklich nicht!
Seit ein paar Tagen besuchte ich die Goethe-Gesamtschule und ich fühlte mich doch ein wenig unterfordert! Auf meiner alten Schule in Köln, dem Schiller-Gymnasium (hahaha! Wie witzig.) war ich nie sonderlich gut gewesen. Natürlich hatte ich meine 1en gehabt. In Deutsch, Englisch und Sport zum Beispiel. Dann die 2en in den Nebenfächern wie Geschichte, Erdkunde und Politik. In denen hätte ich auch eine 1 haben können, wenn ich nicht zu faul zum ordentlich Schreiben und Zuhören wäre. Dann die wackeligen 3en in Chemie und Französisch und die beiden 4en in Physik und Mathe. Okay, nicht wirklich schlecht, aber nicht herausragend! Aber hier, in der neuen Schule wimmelte es nur so von Idioten! Das klingt jetzt bestimmt arrogant, aber es ist nunmal so! So viele Assis auf einem Haufen hatte ich noch nie gesehen! Es gab natürlich auch Leute, die ganz gut waren, wie meine neue Freundin Emma und ihre Cousine Eva, aber trotzdem fühlte ich mich unterfordert. Bevor ich an der Goethe-Gesamt aufgenommen wurde, musste ich in jedem Fach einen Test schreiben. Dann wurden die Leistungen ausgewertet und ich bekam gesagt, in welchen Kurs ich in jedem Fach komme. Es gab den Förderkurs, den Elementarkurs und den Begabtenkurs. Ich bin fast überall im Begabtenkurs, außer in Mathe, Chemie, Physik, Französisch und Kunst. Und in denen bin ich in den Elementarkursen. Das heißt so viel wie: Durchschnittlich DURCHNITTLICH? ICH?? IN MATHE??? Wie gesagt, dass Niveau war sehr tief. Nun aber zu den Menschen hier. Eva und Emma sind voll okay. Ich habe Deutsch, Englisch, Religion und Physik mit ihnen. Eva ist ‚n bisschen still, aber im Großen und Ganzen total nett. Emma ist witzig, cool und musikalisch begabt! Sie hat eine Stimme… Gänsehautfeeling! Dann wären da noch die Nerds/Streber: Mit Phillipp , Christopher und Erwin habe ich Reli und Kunst, mit Lara, Regina und Sina Französisch. Sie sind ganz okay, aber eben echte Mauerblümchen. Dann die Tussen: Vanessa, Felina, Natasha, Claire und Chiara habe alle viel Make-Up im Gesicht, aber kaum was im Hirn. In ihre Schublade kann man auch noch Emra, Selin und Merve stecken. Die Schulschlampen. Mit ihnen habe ich auch Kunst. Zum Glück nur. Das wären dann erstmal die aus meiner Stufe. Natürlich habe ich da noch mehr drin, aber die sind, meines Erachtens nach, nicht erwähnenswert. Und dann wären da noch die… Ich weiß nicht, wie ich sie nennen soll. Julien, Mika, Yannick, Luca, Elyas und Nick sehen alle heiß aus. Sie sind nicht sehr helle bis durchschnittlich, außer Mika, er ist ein Mathegenie, und hatten mit so gut wie jedem Mädchen schonmal was. Playboys? Das wäre wohl das richtige Wort! Sie sind eine Stufe über mir und, naja, eben Playboys. Julien und Yannick sind schon einmal sitzen geblieben, deshalb gehen sie zusammen mit den Anderen in die Jgst. 10. Julien und Luca sind Italiener. Sie haben beide dunkle Locken und sind groß. Yannick und Mika kommen aus Deutschland. Yannick hat dunkel-, Mika hellblonde Haare. Yannick ist etwas kleiner als Mika, aber dafür auch etwas muskulöser. Und dann wäre da noch Elyas. Er ist Türke und sieht, wie ich finde, am besten aus. Er hat kurze, schwarze Haare, die er immer mit etwas Gel fixiert.(Undecut, so hot, diese Frisur!!) Er trägt immer modische, aber nicht schwule Klamotten und hat ein wahnsinniges Lächeln. Er ist nach Julien der Größte der Gang und noch muskulöser als Yannick. Eher dunkler Teint. Aber das Genialste an ihm sind seine Augen. Eisblau. Sie blitzen aus seinem Gesicht hervor und sehen einfach cool aus. Wie gesagt, heiß sind sie alle, aber Charakter? Fehlanzeige? Ich würde NIE mit einem dieser Jungs was anfangen. NIENIENIE! Weil sie einfach die größten Playboys des Universums sind. Asozial sowas! Also: Heiß ja, süß nein! So traurig das auch klingt!
Müde erhob ich mich von meinem Bett und schaute in den Spiegel. Ich trug karierte Boxershorts und ein weißes Top. Meine dunkelblonden Haare hatte ich zum Schlafen zu einem Dutt hochgebunden. Mein kleiner Bauch wölbte sich wenig vorteilhaft unter dem Top, aber das war mir um diese Uhrzeit relativ schnuppe! Solange ich keinen Bikini tragen musste, fand ich mich ganz hübsch! Ich ging noch einmal auf die Toilette. Morgen war der letzte Schultag. Freitag. Und am Abend der 16. Geburtstag von Emma. Morgen wird cool!, redete ich mir ein und poste probehalber vor dem Badezimmerspiegel. Cool. Mein Laptop gab einen Ton von sich. Ich öffnete ihn und sah: „Sieben neue Freundschaftsanfragen“ Ich runzelte die Stirn und öffnete die Älteste. Sie war von Gill. Sofort klickte ich auf annehmen. Die anderen sechs ließen mich stutzen. Sie waren von Julien, Elyas, Yannik und Co. Ein wenig überrascht überlegte ich, ob ich sie vielleicht ablehnen sollte, entschied mich dann aber dagegen. Was war schon groß dabei? Ich klickte nacheinander auf „Annehmen“ und stellte anschließend ein Profilbild ein. Es zeigte mich und Gill, wie wir in superteuren Outfits im Trendy standen und uns kaputt lachten. Meine große Schwester Elena hatte dieses Foto geschossen, bevor sie nach Münster studieren ging. Nie und nimmer hätten Gill und ich uns diese Sachen leisten können, weshalb es ja so witzig gewesen war. Ich markierte sie und schrieb: „Bester Tag, beste Sache, beste Freundin…-mit Gill Eckert“ Nach einer Minute hatte ich bereits zwei Likes. Der erste war von Julien. Er kommentierte das Bild sogar mit einem Herz. Der zweite von Elyas. Ich wollte meinen Laptop gerade zuklappen, als ich angechattet wurde:
Elyas Canmaz: heey lillith, wofür steht eigtl das c in deinem namen?
Trottel! Genervt tippte ich eine schroffe Antwort:
Lillith C. Emsmer: Reg mich jetzt nicht auf junge! Ich will schlafen!
Elyas Canmaz: kommste morgen auch auf emmas bd
Auch? Emma hatte diesen Idioten eingeladen? Na super! Ich stöhnte und loggte mich aus. Das konnte ja schön werden! Ich legte mich ins Bett und letzte Wort, was ich dachte, war: Niemals!
Die Schule war okay. Mathe überstand ich. Ebenso wie die anderen Fächer. Ein bisschen blöd war die Zusätzliche Tasche, die ich mit mir rumschleppte. Sie enthielt praktisch meinen gesamten Kleiderschrank und wog gefühlte 7,35844 Tonnen! Ich musste dieses Ungetüm deshalb mit rumschleppe, weil ich nach der Schule direkt mit zu Emma gehen wollte, damit wir unsere Outfits planen konnten. Ihre Eltern würden für diesen Abend extra nach Köln fahren, was auch gut so war. Wenn Elyas und seine Kumpel dort auftauchten, dann sicher nur mit Alkohol im Schlepptau! Ich brachte also den Schultag hinter mich und stand dann mit Eva und Emma in dem riesigen Haus der Roths. „Gefeiert wird hauptsächlich im Wohnzimmer. Die Sauna, der Pool und mein Zimmer sind Tabu. Und praktisch der ganze erste Stock!“, erklärte uns Emma. Eva und ich nickten und grinsten uns an. „Okay, das war’s eigentlich auch schon!“ Emma grinste. „Dann geht’s jetzt wohl an die Outfits!“
Jaaa, das war wohl der beste Teil des Tages! Eva war überzeugt davon, auch ohne Schminke klarzukommen, aber das erlaubten Emma und ich ihr nicht! Wir zwängten sie in eine von Emmas Röhrenjeans und in meine 7cm-Absatzschuhe. Dann ein dunkelgrünes Paietten-Top und darüber eine schwarze Lederjacke mit silbernen Knöpfen. Ihre roten Haare drehten wir zu Locken und das sah einfach Wahnsinn aus! Zu dem grünen Top. Dann noch grüner Lidschatten, Kayal, Eyeliner und Wimperntusche. „Perfekt!“, sagte ich zufrieden und knipste ca eine Millionen Fotos mit Ems Kamera. Auch sie schien mit dem Aussehen ihrer Cousine zufrieden zu sein. Eva sagte nichts, aber sie grinste. Von einem Ohr zum anderen. Emma trug am Ende eine schwarze Strumpfhose, eine Hotpan und ein schwarzes Top. Eigentlich recht schlich, aber ihre Goldarmreifen und die goldene Kette ließen alles extrem edelwirken. Ihre dunkelbraunen Haare hatte sie zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden. Smoky Eyes, allerdings nur leichte, und Lipgloss. Als Farbblitzer in dem eher dunklen Outfit trug sie ihre Neongrünen Chucks. Letzteres war meine Idee gewesen und ich fand diese Teile einfach geil! Sie gaben dem ganzen Outfit den richtigen Kick! Mein Outfit sah am wenigsten nach Party aus, aber ich fand es genial: Ich trug eine enge, blaue Röhrenjeans mit Rissen. Darüber ein schwarzes Top, und DARÜBER ein supergeniales, weißes T-Shirt mit aufgedruckter Britannien-Flagge. Ich ließ es Schulterfrei, sodass man den einen Träger des schwarzen Tops noch sah. Weil es so weit war kaschierte das Shirt auch noch perfekt mein kleines Bäuchlein. Eva lieh mir ihre lässigen Turnschuhe und von Emma bekam ich eine echt geile blaue Mütze, die ich über meine dunkelblonden Haare zog. Es war genau dasselbe blau, wie in dem T-Shirt. Kayal, Wimperntusche, Eyeliner und Lipgloss. Um mein linkes Handgelenk noch schnell ein paar Armbänder und fertig. Wir knipsten ungefähr 1000 Fotos voneinander und ehe wir uns versahen hatten wir auch schon sieben Uhr. Die Gäste würden um acht kommen und wir mussten noch das ganze Haus herrichten. Emma kümmerte sich um die Musik und die Beleuchtung, Eva verteilte Knabberzeugs und ich versteckte alle peinlichen Fotos und Rüschenkissen und schloss die Räume ab, die nicht betreten werden durften. Um zehn vor acht schaltete Emma die Musik ein und ich musste mir die Ohren zuhalten. „Geile Mukke, was?“ „Was?“ „Jaa, finde ich auch!“ „Hää?“ Emma war offenbar zufrieden und tanzte bereits mit Eva den Makkarena, oder wie auch immer das heißt! Ich grinste nur und ließ mich auf dem Sofa nieder.
Um kurz vor acht klingelte es und Emma rannte zur Tür. Draußen standen Vanessa und Selin. Warum Emma diese Tussen eingeladen hatte, war mir schleierhaft! Selin trug eine Minirock, ein nabelfreies Top und Highheels. Vanessa sah so ähnlich aus, bloß mit Jeans statt Rock. Nacheinander füllte sich Emmas Haus und der Partypegel stieg an. Die meisten Leute kannte ich nur vom Sehen, aber ich hatte trotzdem viel Spaß. Selbst Eva taute auf und tanzte wie verrückt. Gegen zehn standen dann Yannick und Mika auf der Matte. Kurz darauf kam der Rest der Gang. Wie vermutet hatten sie eine Menge Alkohol mitgebracht und ich musste mit ansehen, wie sich immer mehr betranken. Zugegeben, es war ganz witzig. Vanessas Make-Up sah mittlerweile aus, als sei sie im strömenden Regen hergekommen, ebenso das von Selin und Merve. Auch die restlichen Tussen sahen nicht mehr ganz so toll aus. Wobei ich das bei Emra nicht ganz so gut beurteilen konnte, weil sie ab zehn Uhr, genau wie Julien, unauffindbar war. Um halb eins wurde dann ein sehr langsamer Song gespielt und zu meiner Überraschung stand plötzlich Eva mit Yannick eng umschlungen auf der Tanzfläche. Ich kniff die Augen zusammen. Verarschte er sie nur? „Na?“, riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Es war Elyas, der auf einmal neben mir saß. Ich stöhnte. „Was willst du?“ Er überging meine Frage und folgte meinem Blick. „Ich wusste garnicht, dass Eva so gut aussieht.“ „Yannick anscheinend auch nicht!“, murmelte ich und beobachtete die beiden forschend. „Hey, komm schon! Lass ihm seinen Spaß!“ „Spaß? Was ist eigentlich falsch mit euch?“ „Was meinst du?“ Er grinste und rückte ein Stück näher. „Was Mädels angeht hat Yannick es einfach raus!“ Ich atmete tief durch. „Okay, du Möchtegernplayboy, ich sag dir jetzt mal was: Wenn Yannick auch nur ein Wort Scheiße über Eva labert bringe ich ihn um, okay?“ Ich funkelte ihn an und mir fielen wieder seine wunderschönen Augen auf. Nein! Nicht daran denken, Lillith! „Willst du tanzen?“, wechselte er abrupt das Thema. „Nein!“ „Bitte!“ „Neien!“ „Komm schon!“ „Fick dich!“ Er musste lachen. „Weißt du, Lill, du bist was Besonderes, glaube ich!“ Dann verzog er sich. Idiot!, dachte ich noch, dann steckte ich mir noch eine Hand voll Brezeln in den Mund.
Für mich endete die Party gegen zwei. Mir war mittlerweile schlecht von den vielen Brezeln und dem Knabberzeugs und dem vielen Tanzen und Yannick und Eva tanzten immer noch. Ich stand im Türrahmen der zur Küche führte, als Merve vor mir auftauchte. Sie sah aus wie ein Clown und ich musste unwillkürlich lachen…- Was ich prompt bezahlte. ‚Ausversehen‘ kippte sie mir ihre Cola auf’s T-Shirt. „Ups!“, sagte sie und stöckelte davon. Ein paar Leute kicherten. Mein Shirt klebte mir am Körper und ich war so wütend, dass ich es erwogen hatte, Merve eine reinzuhauen! Aber ich wollte Emma den Geburtstag nicht kaputt machen, also verkniff ich mir jegliche Anwendung von Gewalt und suchte stattdessen Emma. Sie stand neben der Musikanlage und knutschte mit Luca rum. Ich stöhnte. Na super! Erst Eva, jetzt Emma! Ich tippte sie an. „Mensch, Lill! Spinnst d…- was is’n mit dir passiert?“ „Merve!“, sagte ich. „Ist halb so wild, ehrlich! Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich jetzt abhaue! Meine Klamotten hole ich irgendwann ab!“ Ich drehte mich um, aber Emma hielt mich fest. „Du kannst doch nicht alleine in dem Aufzug gehen!“ „Ich bin 15, ich krieg das hin!“, sagte ich spöttisch. „Außerdem…-“ „Außerdem wird sie nicht alleine gehen!“, unterbrach mich eine Stimme. Ich drehte mich um und blickte in eisblaue Augen. Hinter mir stand Elyas. „Ich bringe sie!“ Ich wollte protestieren, aber Emma war schon wieder mit Luca beschäftig und als die Musikanlage dann auch noch ohrenbetäubend laut „Sweet Sixteen“ von Chris Rooper schmetterte, gab ich auf. „Okay!“, knurrte ich und marschierte los. Er wollte mich ja bloß nachhause bringen, nicht gleich abknutschen! So wie ich meine Mutter heute morgen verstanden hatte, war sie bis spät weg. Was „spät“ hieß, wusste ich nicht. Ich nahm an, dass sie mit ihren Freundinnen einen Trinken war. Das tat sie ständig, seit Dad uns rausgeschmissen hatte. Ich schnappte mir meine Jacke und verließ, mit Elyas im Schlepptau, das Haus.
Wir brauchten circa zehn Minuten, bis wir an meinem Haus ankamen. Das Auto meiner Mutter war nirgends zu sehen, also kramte ich in meiner Jackentasche nach dem Schlüssel. Elyas hatte keinen Anlauf unternommen, mit mir zu sprechen. Er war schweigend neben mir hergelaufen. Er trug eine Jeans, Turnschuhe, ein T-Shirt und darüber ein Karohemd. Die dunklen Haare wie immer etwas gegelt. Er sah verdammt gut aus, wie immer. Endlich hatte ich den Schlüssel gefunden und die Tür aufgesperrt. An den Türrahmen gelehnt stand ich da, mit verschränkten Armen. Er musterte mich und ein Lächeln zierte sein Gesicht. „Danke für’s Bringen!“, sagte ich schließlich. Er nickte. „Gerne.“ Ich wartete etwas irritiert darauf, dass er sich umdrehte, aber er machte keine Anstalten das zu tun. „Du kannst jetzt gehen!“ „Ich weiß!“ Und dann, bevor ich etwas dagegen tun konnte, stand er ebenfalls im Türrahmen, hatte mir den linken Arm auf die Hüfte gelegt und fuhr mit der rechten Hand durch meine Haare. Und dann küsste er mich. Dabei drückte er mich gegen den Türrahmen und mein anfänglicher Wiederstand erstarb. Dazu war er einfach zu gut! Ich schloss die Augen und begann, den Kuss zu erwidern. Ich spürte, wie er lächelte, aber das war mir egal. Er war wirklich talentiert, das musste man ihm lassen! Der Kuss war leidenschaftlich und sanft zugleich. Viel besser als die Küsse von Leon! Irgendwann zog er mich dann ins Haus und schloss die Tür hinter uns. Wie wir die Treppe in mein Zimmer hochkamen war mir schleierhaft! Anfangs versuchte ich zu protestieren und ihn wegzuschieben, aber er war stärker als ich. Letztendlich landeten wir auf meinem Bett. Falls ihr denkt, jetzt wird’s pervers, dann muss ich euch enttäuschen! Wir knutschten einfach nur. Einfach nur Knutschen! Ich war gerade mal 15 und nicht so eine Schlampe wie Merve. Tatsächlich hatte ich bloß meine Jacke und die Schuhe ausgezogen. Ebenso wie er. Es war ein schöner… nennen wir es mal ZEITVERTREIB. Dafür dass ich Elyas nicht mochte, hatte ich ziemlich schnell aufgegeben! Ich konnte es nicht erklären, es war einfach passiert! Eigentlich war er nicht mein Typ. Ich meine, welches Mädchen will schon so einen Macho-Playboy, der es mit jeder treibt? Genau. Niemand! Und trotzdem lag ich nun knutschend mit einem Musterbeispiel eines Players auf meinem Bett. Eindeutig ein Fall von Alkohol! Auch wenn ich garnichts getrunken hatte! Alle diese Gedanken kamen erst später! Während ich Elyas küsste, fielen mir nur andere Sachen auf. Wie z.B. sein Geruch. Nach Playboydeo oder Ähnlichem. Und die Muskeln unter seinem T-Shirt und die Tatsache, dass er wundervoll weiche Haare hatte. Aber dann nahm die Sache ein rasches Ende: Meine Mutter kam urplötzlich in den Raum. „Lillith? Schläfst du sch…-“ Sie brach ab. Sah zuerst zu Elyas, dann zu seinem Karohemd am Boden und dann zu mir. „Was ist…-?“ „Mama!! Hallo! Äääähm… Also, das ist jetzt nicht so, wie du denkst!“ Auch Elyas hatte mittlerweile den Schreck verdaut und rollte sich von meinem Bett runter. „Hallo!“, stellte er sich verlegen vor. „Ich gehe auf die Schule ihrer Tochter und habe sie Nachhause gebracht!“ „Aha!“, war alles, was meine Mutter dazu sagte. Dann drehte sie sich um und ging aus dem Zimmer. Meine Tür fiel zu. „Verdammt!“, fluchte ich und sprang auf. Hastig sammelte ich meine Schuhe ein und schaute mich gehetzt um. „Du Idiot!“ Elyas lachte nur. „Jetzt komm schon“, sagte er. „Es hat dir gefallen, gib’s zu!“ „Hat es nicht!“, fauchte ich und funkelte ihn an. „Und jetzt hau ab!“ Mit einem Satz stand er vor mir und drückte mich gegen meinen Schrank. „Wirklich?“, fragte er und stellte sich so nah vor mich, dass ich wieder sein Deo riechen konnte. „Es hat dir nicht gefallen, kein Stück?“ „Kein Stück!“, hauchte ich, aber es klang nicht sehr überzeugend. „Wirklich nicht?“, flüsterte er und strich mit seinen Lippen über meine. Seine Hand strich durch meine Haare, streichelte meine Wange, meinen Hals. Er lächelte und schaute mich an. Ich schaute zurück und genau das war der Fehler. Seine Augen. Seine hellblauen Augen. Sie waren das, was meinen Widerstand endgültig zum Erliegen brachte. Ich hob meine Arme, fuhr durch seine Haare und küsste ihn. Keine Ahnung wie lange, aber irgendwann löste er sich von mir. Ich schaute ihn an und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Aber kein freundliches, eher selbstgefällig. Arrogant. „Ich muss los!“, sagte er und schnappte sich seine Schuhe. Ich starrte ihn an. „Keine Panik!“, sagte er und tippte mir auf die Nase. „Wir sehen uns doch am Montag!“ Er gab mir einen flüchtigen Kuss. „Aber ehrlich, Lill, war gut! Hätte ich dir nicht zugetraut!“ Und mit einem letzten, verschmitzten Lächeln verschwand er. Kurz darauf fiel unsere Haustür ins Schloss. Verdammt! Warum hatte ich das getan? Immer wenn ich Merve oder Selin gesehen hatte, war ich von einer Art Hochgefühl beschlichen worden. So nach dem Motto: Du bist besser als das! Aber, war ich wirklich besser? Ich hatte mit einem Jungen rumgemacht, den ich nichtmal leiden konnte. Ich konnte ihn nicht leiden! Wirklich nicht! Er war ein Trottel. Ein Trottel. Na gut, er sah nicht schlecht aus! Und er roch gut. Und er hatte weiche Haare. Und einen tollen Style. Und er…- Wo war ich? Ach ja! Aber er war nicht mein Typ! Ich mochte ausländische Jungs eigentlich nicht. Deutsche waren mir lieber. Blond und blaue Augen. Oder grüne. Dunkelblonde Locken sehen so toll aus! Und trotzdem hatte ich ihn geküsst! Moment mal! Nicht ich ihn, er mich! Er hatte MICH geküsst! Er hatte mich geküsst. Ich würde ich doch niemals küssen, ich meine, ich habe zumindest so etwas Ähnliches wie Niveau! Ich ließ mich auf mein Bett fallen. Zum Glück war er ein absoluter Idiot! Er würde am Montag kein Wort über die Sache verlieren. Ich konnte ihm doch nichts bedeuten, ich meine, mit wie vielen Mädchen war er schon in der Kiste gewesen?? Er würde mich am Montag ignorieren und ich ihn und dann hatte sich die Sache. Ich atmete aus, erleichtert, für mein Problem eine so einfache Lösung gefunden zu haben. Ich stand energisch auf und duschte. Dann zog ich mir Klamotten an und legte mich ins Bett. Mir ging es gut. Mir ging es sehr gut. Fast schon zu gut. Ich drehte mich auf dem Bauch und vergrub meine Nase in meinem Kopfkissen. Es roch immer noch nach Elyas und das entspannte mich furchtbar. Aber schlafen konnte ich trotzdem nicht. Ich hatte das Gefühl, zu schweben. In meinem Bauch kribbelte es und mir war ein bisschen schwindelig. Aber es ging mir gut. Naja, zumindest körperlich. Innerlich war ich entsetzt. Ich kannte dieses Gefühl nämlich. Es war das Gefühl, dass man zwangsläufig bekam, wenn es wärmer wurde. Im Urlaub am Strand, wenn man mit der besten Freundin und einigen Italienern den Sonnenuntergang betrachtete. Die ersten, zarten Blumen, die sich durch die Erde schieben. Das Gefühl, von Freiheit, dass alles sofort in einem anderen Licht erscheinen lässt. Das Gefühl, von Schmetterlingen im Bauch. Frühlingsgefühle. Fuck.
Von Willow: - Spoiler:
Der Frühling schenkt uns hier und da, Gefühle das ist allen klar. Doch was nun tun wenn´s doch geschieht? Nen jungen Knaben mein Herz ersieht
Mein armes Herz ist nun geschafft, ohne den Knaben es erwacht, bereitet Schmerzen hier und da, doch das war mir von Anfang klar.
Geliebter Frühling, wieso tust du das? Musst du dies Spiel nun wirklich machen? Mein armes Herz in Leiden dreht.
Doch nachts ganz heimlich, kommt sie nun, mit leiser Stimm, und so schön wie du.
Befreit mein Herz vom leiden nun, lässt es treiben, auf wogen ruhen, wie es dem Frühling nun geschah, da war er wiedermal so nah.
Der Schmerz versiebt in Jahren nun, doch der Frühling will´s weiter tun, Jahr um Jahr, Herz um Herz.
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